Der CDU-Stadtverband Ulm traf sich vor kurzem mit Mario Schneider, Chef des „Theatro“ in der Hirschstraße, um die Auswirkungen der COVID-Pandemie auf die Innenstadt und die Kultur- und Clubszene zu diskutieren.
Die anhaltende pandemische Lage stellt insbesondere Kulturschaffende wie das Ulmer Urgestein Mario Schneider vor Herausforderungen. Als Chef des „Theatro“ in der Hirschstraße erfand er sich in der Pandemie neu. Vom Clubbesitzer, über Leiter eines Warenhauses, bis hin zum Software-Entwickler und Teststationbetreiber berichtete er dem Vorstand der CDU-Ulm mit seiner Expertise von diesem kontrovers diskutierten Thema.
Viele brachte die Pandemie bis zum Verlust Ihrer Existenzgrundlage, so auch Mario Schneider. Er beschloss jedoch, nach der Schließung seines Clubs am 13.03.2020, sich und seine Wirkungsstätte neu zu erfinden. Mit seinen fünf Theken bot er lokalen Barbetreibern die Chance sich am ersten Ulmer Barzirkel „Zirkel 854“ zu beteiligen. Die positiv aufgenommene Idee hielt sich, bis zur erneuten Verschärfung der Corona-Maßnahmen, in den Oktober hinein und zog dementsprechend Publikum an. Nach der zweiten Schließung verwirklichte sich Schneider als Leiter des „Warenhaus Mitte“ und verwandelte seinen Club kurzerhand in ein Pop-Up-Kaufhaus. Auch auf diesem kreativen Ansatz folgte nach nur 8 Tagen die auflagenbedingte Schließung. Gemeinsam mit der Stadt Ulm ließ der Tatendrang Schneiders nicht nach. Als erstes städtisches Testzentrum öffnete das „Theatro“ am 22. Dezember 2020 erneut seine Türen. Schneider sieht das Testzentrum als Chance, sowie als Hilfe für die Stadt und engagiert sich nicht nur in Schulungen, sondern entwickelte darüber hinaus, mit seinem Team, die SODA-Software zur digitalen Abwicklung von Corona-Tests. Diese Software „made in Ulm“ wird mittlerweile in über 1000 Teststationen in Deutschland zur Anwendung gebracht. Darüber hinaus wird das „Theatro“ den Ulmerinnen und Ulmern noch bis zum Ende des Jahres als Testzentrum erhalten bleiben.
In der gemeinsamen und differenzierten Diskussion über den Verlauf und die Zukunft des Ulmer Nachtlebens sagte Schneider er „sei froh, dass wir in Deutschland leben, aber auch unsere Regierung sollte stolz darauf sein, dass Wir Deutschland sind“. Neben seinem, die Vorstandsmitglieder packenden, Weg erklärte Schneider auch stadtspezifische Besonderheiten wie beispielsweise die noch in Ulm existente Vergnügungssteuer. Aus seiner Bewertung zählt diese als Relikt und hindert die örtliche Branche eher, als dass sie zu den Einnahmen der Stadt beiträgt, auch die teils stark differenzierte Besteuerung verschiedener Unternehmenszweige war Thema des Abends.
Auf die Zukunft angesprochen erklärte Schneider, er sähe die Unsicherheit über Verordnungen und fehlende Handlungsanweisungen als Problem für sich und seine Kollegen. Er selbst plant nun die nächsten Schritte zur Wiederbelebung des Ulmer Nachtlebens: mit einem neuen Konzept möchte er dem „Theatro“ auch ein neues Image geben. Ebenso will er die Entwicklung der SODA-Software weiter vorantreiben.
Der Vorsitzende Wolfgang Schmauder bedankte sich für den Besuch und das Gespräch im „Theatro“ und sagte abschließend: „Die Innenstadt und das Nachtleben wurden schwer getroffen von Corona. Wir hoffen, dass nun keine weiteren Schließungen mehr notwendig sind und die Branchen geöffnet bleiben können.“
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